Flugtag in Kirberg 2013

Die 43. Modellflugtage im 46. Jahr des Vereinsbestehens waren ein voller Erfolg.

Die beiden Flugtage der Modellfluggruppe (MFG) Goldener Grund auf dem Römberg haben nichts an Attraktivität eingebüßt; sie sind eher zum Selbstläufer geworden.

Dafür verantwortlich sind unter anderem die hervorragende Organisation und das „Bomben-Wetter". Die logistische Meisterleistung, rund 2500 Besucher zu empfangen, zu verpflegen und zum Teil auch zu „logieren", haben die „MFGler" voll im Griff.

Ein Bericht von Bernhard Trost (Nassauische Neue Presse, genehmigt 13.8.2013)

Der Traum des Menschen vom Fliegen ist so alt wie die Menschheit selbst. Mit viel Intelligenz, Wagemut, Geschick und Beharrlichkeit ist der Traum umgesetzt worden. Mit Sicherheit steckt auch etwas von diesem Pioniergeist in den Menschen, die sich dem Modellbau und Modellflug verschrieben haben und zum Teil ihr ganzes Leben lang ihre Freizeit damit verbringen, Modell-Fluggeräte zu bauen, immer wieder zu verbessern und verfeinern, dem neuesten Stand der Flugtechnik anzupassen und diese endlich in die Lüfte steigen lassen. Und das geschieht in der Regel auf Flugtagen, wie sie in Kirberg alljährlich ausgerichtet werden, quasi der Höhepunkt eines Flugmodells, denn hier kann es - respektive sein Erbauer an der Fernsteuerung - vor großer Zuschauerkulisse zeigen, was in ihnen beiden steckt.

Und diesen „Auftritt" suchten eine ganze Menge Modellpiloten. Über 100 aus dem ganzen Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland hatten sich vorangemeldet, andere kamen noch an den beiden Flugtagen selbst und meldeten sich nach. Alle wollten ihre überwiegend originalgetreu nachgebauten Modelle den kritischen Augen des Fachpublikums vorführen. „Die dazu erforderlichem straffe Organisation haben wir in all den Jahren immer wieder den Bedürfnissen der Veranstaltung und den Wünschen der Piloten und Zuschauer angepasst, so dass eine Steigerung kaum mehr zu erreichen ist" sagt MFG-Pressesprecher Eberhard Deis, und Selbstbewusstsein schwingt in seiner Stimme mit. Das hat aber auch den Nachteil, dass die MFG-Mitglieder ihre eigenen Flieger zu Hause lassen können, weil sie alle für die verschiedensten Dienste eingesetzt sind, sei es in der Flugleitung, als Flugplatz-Sprecher wie der frühere Vorsitzende Norbert Kern, der dieses Amt sehr sachverständig und souverän seit Beginn der Flugtage regelrecht „zelebriert", als Sicherheitskraft auf dem Flugfeld, im Versorgungszelt oder als Parkplatzeinweiser. Sogar die Jugendlichen machten sich als Servicekräfte nützlich, sammelten leere Flaschen und benutztes Geschirr ein und säuberten die Tische.

So mussten die Gast-Piloten ihre Rollen und Loopings, Turns, Auf- und Abschwünge, irre Fantasiefiguren sowie spektakuläre Starts und Landungen alleine drehen. Und sie taten das so geschickt, dass vom Publikum hinter der Absperrung jeweils kräftiger Applaus gezollt wurde. Was die Gäste besonders begeisterte, war der Sound der „Maschinchen", mal quäkend hell, mal dumpf dröhnend, je nach Hubraum des Triebwerks - „Musik in den Ohren eines Modellfliegers", so Norbert Kern.

Ein MFGler soll allerdings genannt werden, Michael Bräuer der mit seiner „Messerschmidt 35", einem Kunstflugzeug aus den 30er Jahren, 3,85 Meter Spannweite, Sieben-Zylinder-Sternmotor mit einer Leistung von etwa 7,5 PS. Ein Lob galt den Jugendlichen des Vereins, nicht nur für ihre Hilfe am Flugtag, sondern auch für ihre treue Mitarbeit das ganze Jahr über. Die Gruppe unter der Leitung von Jugendwart Michael Mahler trifft sich jeden Samstagvormittag auf dem vereinseigenen Fluggelände auf dem Römberg, führt hier unter Anleitung ihre Übungs- und Trainingsflüge durch. Die „Jungflieger-Gruppe" besteht inzwischen aus 19 Jungen und einem Mädchen; sie pflegen gute Beziehungen zu den Jugendgruppen aus Limburg, Miehlen und Kettenbach, mit denen sie jedes Jahr einmal ins Zeltlager fahren. Dank galt auch den Eltern, die den Jugendleiter bei seiner verantwortungsvollen Aufgabe unterstützen. Auch „Alt-Jugendliche" sind in der Jugendgruppe gerngesehen, das sind Frauen und Männer, die mit dem Modellbau erstmals beginnen oder nach langer Pause wieder beginnen wollen.

Höhepunkte der beiden Flugtage waren unter anderem die Nachtflugshow am Samstagabend, die Jagd auf die beleuchteten Ballons, der Start des Heißluftballons und die „Fuchsjagd", bei der die „Jäger" den an einem Modell angebrachten beleuchteten Schwanz abfliegen. Am Sonntag waren dann die „manntragenden" Flugzeuge an der Reihe. Walter und Toni Eichhorn (Bad Camberg) zeigten mit ihren neuen Kunstflugmaschinen EXTRA 330 LT, was man unter Kunstflug versteht. Sie präsentierten übrigens den ersten Formations-Kunstflug bei einer Modellflugschau.

Seit 43 Jahren sind auch die Freiwillige Feuerwehr Kirberg und das Deutsche Rote Kreuz Kirberg bei den Flugtagen auf dem Römberg vor Ort und gewährleisten mit mehreren Mannschaften die Sicherheit.


Modellflugtage in Kirberg

Von Susanne Gross 12.08.2013-Kirberg (genehmigt 13.8.2013)

Die Yak 54 steht senkrecht in der Luft. Kay Succolowsky aus Hofheim hält den Nachbau eines russischen Kampfflugzeugs durch dessen eigenen Antrieb in der Luft, ohne dass es steigt. Der Achtzehnjährige zieht mit seiner Vorführung – dem Torquen – beim Trainingsfliegen in Kirberg viel Aufmerksamkeit auf sich. Anlässlich der 43. Modellflugtage der Modellfluggruppe Goldener Grund auf dem Römberg oberhalb von Kirberg haben sich eine große Anzahl an begeisterten Piloten und interessierten Zuschauern eingefunden – auch aus dem Idsteiner Land. Jedes Jahr pilgern viele Fans aus der Idsteiner Region nach Kirberg, um die fliegenden Modelle live zu erleben.

Aufgaben der Flugleitung

Norbert Kern steht vor dem Zelt der Flugleitung. Der ehemalige 1. Vorsitzende informiert fachkundig über die Aufgaben der Flugleitung. „Hier melden sich alle Piloten, die an den Start gehen möchten. Sie müssen ihren Versicherungsnachweis vorlegen und angeben, auf welcher Frequenz sie fliegen“, erläutert er. Am Samstag um die Mittagszeit stehen schon fast 100 Flüge auf den Startbögen. „Die Flugleitung stellt sicher, dass die Begrenzungslinien respektiert werden und keine gefährlichen Flugmanöver geflogen werden.“ So gewährt er einen Einblick hinter die Kulissen der Organisation. „In Absprache mit den Piloten stellen wir das Nachtflugprogramm zusammen. Diese Attraktion lockt ebenfalls viele Zuschauer nach Kirberg“, weiß er aus Erfahrung. Auch Kay Succolowsky beteiligt sich mit einem Hubschrauber am Nachtflugprogramm. Er hat sein Modell mit LED-Leuchten ausgestattet und kann aus den Grundfarben gelb, rot und blau jede Tönung mischen. Abwechselnd ertönen rockige oder sanfte Musikstücke, die er für sein Programm zusammengeschnitten hat. Bei „When love takes over“ blinken die Leuchten des Hubschraubers im Rhythmus der Musik. Der Nachwuchsflieger besuchte vor sechs Jahren zum ersten Mal die überregional bekannte Veranstaltung und war sofort begeistert. Seither trainiert er in Kelkheim und Weilbach und freut sich, dass er mit der von ihm selbst ausgebauten Maschine sein Können zeigen kann. „Meine Yak 54 ist eine RAT – „Almost ready to fly“, erläutert er. „Das bedeutet: Ich habe in das vorgefertigte Modell den Motor, Akkus, die Ansteuerung und die Stromversorgung installiert.“

Rundflüge für Besucher

Am Eingang zum Flugplatzgelände erwartet die Besucher der Helikopter von Marcus Federowitz. Der hauptamtlich als Rettungsflieger tätige Pilot aus Birlenbach bietet zum 11. Mal Rundflüge für die Besucher des Flugtages an. „Ich habe über 500 Flüge in den letzten elf Jahren absolviert. Mindestens die Hälfte der Besucher sind Stammkunden. Von vielen weiß ich, wo sie wohnen, und ich fliege sie gerne wieder zu ihrem Haus“, sagt er. Ebenfalls in großen Maschinen unterwegs sind Walter und Toni Eichhorn aus Bad Camberg. Erstmals zeigen Vater und Sohn ihre neu angeschafften Extra 330 LT. Die Flugzeuge, die speziell für den Kunstflug ausgestattet sind, verfügen über eine Spannweite von acht Metern, sechs Zylinder-Motor und schaffen eine Höchstgeschwindigkeit von 400 Kilometern. In bekannter Manier zeigen die beiden Synchronkunstflug.

 


 

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